Zeitraum des Projekts
Seit 2013
Die Solidargemeinschaft TIXI ist zweifache Vorreiterin: Sie war die erste Organisation in der Schweiz, die Mobilitätsdienste für Menschen mit eingeschränkter Bewegung anbietet. Und sie war die Erste, die ihre Flotte elektrifiziert.
«Weltpremiere: Das Elektro-Tixi-Taxi» titelten verschiedene Zeitungen im April 2013. Der Startschuss zur Elektrifizierung fiel dank grosser Experimentierlust. Damals war ein Umbau der Fahrzeuge nötig, um sie rollstuhltauglich zu machen. Nur wenige Modelle kamen infrage und die Batterie im Unterboden sorgte für rauchende Köpfe. Das TIXI-Team fand eine Lösung – doch ein Problem blieb: die tiefe Reichweite. Erst 2020 kamen elektrische Vans mit deutlich mehr Reichweite zum Einsatz. Heute betreibt TIXI 4 solcher Fahrzeuge. Im Herbst 2025 ergänzte ein weiteres Modell als Pilotfahrzeug die Flotte. Das Ziel der Geschäftsleitung: Bis 2030 sollen 20 der aktuell 30 rollstuhlfreundlichen Fahrzeuge elektrisch fahren.
Die Kundschaft nimmt die Veränderung positiv auf. «Die Fahrgäste fühlen sich wohler, wenn sie sagen können, sie seien mit dem Elektro-Tixi gekommen», erläutert Fuhrparkleiter Andreas Egli. «Sie schätzen es auch, dass sie dank des leisen Antriebs entspannter mit der Fahrerin oder dem Fahrer plaudern können.» Egli ist für die Transformation und das Change Management zuständig. Da bei TIXI mehrere Fahrerinnen und Fahrer ein Fahrzeug benutzen und laden, ist ein reibungsloser Ablauf wichtig. Deshalb schult TIXI das Team. Besonders verbreitet sind Reichweitenängste. Deshalb umfasst die Weiterbildung auch Tipps für eine energiesparende Fahrweise.
Die Ladekarte löscht den letzten Funken Unsicherheit aus. Damit können die freiwilligen Fahrer und Fahrerinnen jederzeit an den rund 2300 (Stand Mai 2025) öffentlichen Ladepunkten im Kanton Zürich Halt machen. Meist laden die Fahrzeuge jedoch am Hauptstandort Zürich, zum nächtlichen Niedertarif. Zurzeit sind 5 der 11 Ladestationen dort in Betrieb: 4 für die aktiven Fahrzeuge, eine für Besuchende und als Ausweichmöglichkeit. Die übrigen lassen sich bei Bedarf aktivieren.
Diese wurden im Zuge des Standortwechsels im Jahr 2023 vorsorglich installiert, um den steigenden Bedarf für die Elektrifizierung des Fuhrparks abzudecken. An den 4 wesentlich kleineren Aussenstandorten im Kanton Zürich sind momentan aufgrund der baulichen Gegebenheiten vor Ort noch keine Ladestationen vorhanden.
Bei einem Verbrenner kostet der Service bis zu 60 % mehr als der Service eines E-Fahrzeugs.
TIXI senkt durch die Elektrifizierung je nach Modell die Energiekosten um 40 bis 60 Prozent. Wohl verschleissen die Reifen schneller wegen des höheren Fahrzeuggewichts und Drehmoments – inklusive Mehrkosten von 20 bis 25 Prozent. Aber da die Servicekosten nur knapp 40 Prozent betragen, fallen die zusätzlichen Reifenkosten kaum ins Gewicht. In der Regel ist davon auszugehen, dass die Unterhaltskosten bei Elektrofahrzeugen tiefer ausfallen. Diese Ersparnisse sind für TIXI besonders wertvoll, da Gönnerinnen und Gönner die Fahrzeuge spenden. Auch die Sponsoren unterstützen den Einsatz von Elektrofahrzeugen. Kurzum: Langfristig trägt auch die Flottenelektrifizierung dazu bei, dass TIXI noch mehr Fahrgästen ein Stück Freiheit schenken kann.
TIXI demonstriert, wie auch Organisationen mit besonderen Fahrzeuganforderungen ihre Flotte durch Innovation und etwas Geduld elektrifizieren können. Dabei hat TIXI während des Prozesses folgendes gelernt:
Seit 2013
Kanton Zürich
EKZ Migrol AG Schweizer Mobilitätsverband
Andreas Egli Leiter Fuhrpark andreas.egli@tixi.ch

