SIGA – Baut europaweit auf eine elektrifizierte Flotte

Nachhaltiges Bauen ist das Kerngeschäft von SIGA. Das Luzerner Familienunternehmen produziert abdichtende Membrane und Hochleistungsklebstoffe für energieeffizienten Holzbau. Den CO2-Ausstoss schraubt sie mit der Elektrifizierung ihrer Flotte runter.

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SIGA hat bereits vor neun Jahren die ersten elektrischen Poolfahrzeuge eingeführt. Diese Modelle sind bis heute im Einsatz. Später ermöglichte der Markteintritt eines elektrischen Minivans die Elektrifizierung von allradbetriebenen Vans – unverzichtbar für alpine Einsatzgebiete. Inzwischen fährt fast ein Drittel der 70 Schweizer Dienstfahrzeuge elektrisch. An den beiden Standorten Ruswil und Schachen entstanden jeweils knapp 20 Ladestationen.

Nachhaltig vom Anfang bis zum Schluss

Florian Balsiger, internationaler Flottenmanager, nennt das langfristige Netto-Null-Ziel von SIGA als wichtigsten Antrieb für diese Umstellung. Aber er betont, dass SIGA auf Überzeugung statt auf Zwang setzt. «Es macht keinen Sinn, mit Verbrennern zur Kundschaft zu fahren, während wir umweltfreundliche Lösungen vertreiben», sagt er und erklärt, dass diese Denkweise die Mitarbeitenden motivieren würde.

International elektrifizieren

Es war herausfordernd, ein europaweites, möglichst einheitliches Ladekonzept aufzubauen. SIGA ist in 23 europäischen Ländern tätig. In der ersten Rolloutphase wurden vorwiegend Dienstfahrzeuge von Schulungsleitern und Schulungsleiterinnen mit Eigenheim elektrifiziert, da sie zu Hause laden können. Mobile Ladestationen erwiesen sich als optimale Lösung, die in fast allen europäischen Ländern einsetzbar sind. Diese tragbaren Ladestationen lassen sich mit weniger Aufwand installieren und sind deutlich günstiger als herkömmliche Wallboxen. Ausserdem können sie bei einem Mitarbeitendenwechsel einfacher weitergegeben werden. SIGA unterstützt die Mitarbeitenden auch bei der Installation der notwendigen Strominfrastruktur. Ergänzend bieten Ladekarten Zugang zu einem der grössten Ladenetzwerke Europas.

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Unsere Produkte sind hocheffizient. Unsere E-Mobilität soll es ebenfalls sein.
Florian Balsiger, internationaler Flottenmanager bei SIGA
Und jetzt?

Florian Balsiger ist zufrieden mit dem Fortschritt: «Das Fahrzeug ist bei uns ein Arbeitsmittel, das muss einfach funktionieren. Und das haben wir geschafft.» Ausserdem erzählt er von bis zu 20 Prozent niedrigeren Energiekosten sowie reduzierten Servicekosten. Die anfänglichen Reichweitenängste bauen sich mit der Zeit ab. Die Fahrer und Fahrerinnen merken, dass sie selten so weit fahren müssen und das Laden ohnehin unkompliziert.

Und die restliche Flotte? Diese wird in den nächsten Jahren so weit wie möglich elektrifiziert. Dabei brauche es mehr Flexibilität beim Ladekonzept, denn nicht alle Mitarbeitenden können zu Hause laden. Aber man kann sie anleiten, die Ladezeit an öffentlichen Stationen produktiv als Arbeitszeit zu nutzen. Weiterhin plant SIGA, künftig den hauseigenen Photovoltaik-Strom mit Batterien oder bidirektionalen Ladestationen effektiv für die Fahrzeuge nutzen zu können.

Lessons Learned

SIGA demonstriert: Auch internationale Flotten können elektrifiziert werden. Folgendes kann man von SIGA lernen:

Beim Entwickeln des übergreifenden Ladekonzeptes muss man damit rechnen, dass nicht alle Mitarbeitenden zu Hause laden können. Deshalb empfiehlt SIGA breit einsetzbare Ladekarten und mobile Ladestationen – besonders bei internationalen Fahrzeugflotten.

Für SIGA war es wichtig, die Mitarbeitenden gut zu begleiten und möglichst auf ihre Anliegen einzugehen. Dabei zeigte sich der Austausch zwischen den Mitarbeitenden als wirksames Mittel, um Vorbehalte wie Reichweitenängste zu mildern.

Wer den Startknopf für die Flottenelektrifizierung drücken möchte, fängt am besten damit an, zuerst jene Fahrerinnen und Fahrer auszustatten, die an ihrem Wohnort laden können.

Fakten zum Projekt

Zeitraum des Projekts

seit 2016

Ort / Region

Schweiz und 22 weitere europäische Länder

Involvierte Akteure

Juice Technology AG DKV Mobility

Weitere Informationen

Folgende Werkzeuge helfen Unternehmen, ihre Ladeinfrastruktur bedarfsgerecht aufzubauen:

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