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Golrang Daneshgar Dienststellenleiterin Nachhaltigkeit Stadt Wädenswil golrang.daneshgar@waedenswil.ch
Mit einem Masterplan Elektromobilität sorgt die Stadt Wädenswil für den bedarfsgerechten Ausbau von öffentlich zugänglicher Ladeinfrastruktur. Eine vorausschauende Koordination mit der Dienststelle Tiefbau erwies sich bisher als entscheidender Erfolgsfaktor.
Wädenswil, eine Wohn- und Arbeitsgemeinde mit 25 000 Einwohnerinnen und Einwohnern, will bis 2050 Netto-Null erreichen. Ein zentrales Element im «Masterplan Energie und Klima 2030+» ist der Aufbau öffentlich zugänglicher Ladeinfrastruktur – insbesondere für Personen ohne private Lademöglichkeit. Ziel ist ein bedarfsgerechtes und effizient nutzbares Ladenetz.
Mit einem externen Beratungsunternehmen und dem Tool «Localizer» analysierte die Projektgruppe, wo öffentliche AC-Ladestationen am meisten gebraucht werden. Die potenziellen Standorte integrierte sie ins städtische Geoinformationssystem (GIS), um Synergien mit geplanten Tiefbauarbeiten zu nutzen, z. B. für das Mitverlegen von Leerrohren.
Aus der Analyse resultierten 25 Standorte mit insgesamt 206 Ladepunkten, was rund 11 % der 1 800 öffentlichen Parkplätze entspricht. Wädenswil schätzte die Kosten der Tiefbauarbeiten für die Basisinfrastruktur mit einer darauf spezialisierten Firma und beantragte anschliessend einen Rahmenkredit von 900 000 CHF beim Gemeinderat. Dieser Betrag ist tief im Vergleich zu anderen Gemeinden. Synergien mit geplanten Strassensanierungen und anderen Tiefbauprojekten reduzieren die Kosten: Beim Neubau einer Trafostation an der Oberdorfstrasse konnten etwa gleichzeitig Ladestationen eingeplant werden.
Je nach Gemeinde und Verteilnetzbetreiber entstehen unterschiedliche Kosten bei der Errichtung der Basisinfrastruktur. Beispielsweise können zusätzliche Aufwände für die Errichtung von Anschlusskabinen oder für die Feinverteilung zwischen einzelnen Ladepunkten an grösseren Ladestandorten anfallen. Der Fall Wädenswil zeigt jedoch: Wer abteilungsübergreifend koordiniert und kommuniziert, spart Aufwand und Kosten.
Einige Bauprojekte sind bereits angelaufen, bevor der Rahmenkredit gesprochen wurde – dadurch drohen Synergien verloren zu gehen.
Die Anfangsinvestitionen für Ladeinfrastruktur sind hoch, v. a. bei Netzanschlüssen.
Die Auslastung der Ladestationen ist schwer zu prognostizieren.
Es stehen nur begrenzte Flächen zur Verfügung.
Die Ladestationen belasten das Stromnetz, darum liegt der Fokus auf Langsamladen (AC) anstatt auf Schnellladen.
Frühzeitige Koordination lohnt sich, besonders mit Netzbetreibern und internen Abteilungen.
GIS als zentrales Planungstool schafft Transparenz.
Weniger ist mehr: Eine gezielte Standortwahl erhöht die Effizienz und Akzeptanz.
Kontinuierlicher Austausch mit Werkleitungen und der Stadtpolizei ist wichtig. Im Fall Wädenswil übernahm dies die Dienststelle Nachhaltigkeit.
Golrang Daneshgar Dienststellenleiterin Nachhaltigkeit Stadt Wädenswil golrang.daneshgar@waedenswil.ch